• Slata Roschal © Dirk Skiba

Moderation: Anna Yeliz Schentke (Goethe-Universität)

Wie ein Niemand – so fühlt sich Maria, Mutter von zwei Kindern, Frau eines verständnisvollen Ehemanns und promovierte Übersetzerin. Denn was nützt der makellose Lebenslauf, wenn sie als Frau und Mutter der eigenen Überforderung und dem gesellschaftlichen Druck ausgesetzt ist? Und dann sind da noch die omnipräsenten Wahlplakate der AfD, die in ihr nicht zuletzt aufgrund ihrer polnisch-jüdischen Abstammung Zukunftsängste aufkommen lassen. Ein Übersetzungskongress ermöglicht Maria die lang ersehnte Flucht in ein Hotelzimmer, wo sie endlich in Ruhe einen neuen Auftrag angehen kann. Sie soll historische Briefe eines deutschen Auswanderers übersetzen – und findet Trost darin, dem Verfasser zu antworten. Ich möchte Wein trinken und auf das Ende der Welt warten ist gleichermaßen Sprachkunstwerk und gesellschaftskritischer Diskursbeitrag. Themen wie Mutterschaft, Geschlechterrollen, Rechtspopulismus und prekäre Arbeit werden von Slata Roschal nicht einfach nur „verhandelt“, sondern mit Stilsicherheit und Eleganz in den Bewusstseinsstrom der atemlosen Erzählerin eingewoben.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Hessischen Literaturforum im Mousonturm

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