Foto: Salome Roessler

In diesem Jahr begehen wir den 300. Geburtstag Immanuel Kants. Dem Königsberger Philosophen zufolge ist das „uninteressierte und freie Wohlgefallen“ am Schönen nicht bloß eine Frage des persönlichen Geschmacks. Was wir als schön erfahren, hängt wesentlich von der „Objektivität des menschlichen Standpunktes ab“, wie es der Kant-Experte Marcus Willaschek ausdrückt. Und aus heutiger Sicht muss man hinzufügen: Geschmacksurteile sind stets auch im historischen Kontext zu sehen. Schön ist, was eine Gesellschaft in ihrer Zeit als schön erachtet. Der Diskurs über die Schönheit wird dabei nicht zuletzt auch in der Literatur geführt. Gleichzeitig ist die literarische Sprache in ihrer Materialität selbst Gegenstand sinnlichen Erlebens – ja mithin schön. literaTurm folgt daher einem doppelten Ansatz, indem das Festival die Schönheit zwischen den Buchdeckeln sowie als gesellschaftliches Phänomen in den Blick nimmt.

Ohne die zahlreichen und großzügigen Gastgeber wäre literaTurm 2024 nicht denkbar. Erneut finden viele Lesungen und Diskussionsrunden in ikonischen Hochhäusern der Frankfurter Skyline statt. Auch freuen mich die zahlreichen Kooperationen. Allen beteiligten Unternehmen, Institutionen und Häusern sowie unserem Medienpartner hr2-kultur danke ich für das Engagement und die Unterstützung.

Ich wünsche Ihnen, liebe Besucherinnen und Besucher, vielfältige und inspirierende Eindrücke und im Wortsinn schöne Tage.

Dr. Ina Hartwig
Dezernentin für Kultur und Wissenschaft der Stadt Frankfurt am Main

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